Programmieren lernen – gut. Aber wie? Teil 1 der Serie „Am Code schnuppern“: Mein neunjähriger Sohn testet code.org – und programmiert das Verhalten der Figur Steve aus Minecraft.

Hadi Partovi, Chef von code.org fordert, Grundlagen des Programmierens in den Lehrplan jeder Schule zu integrieren. Schließlich „lehren wir unsere Kinder nicht Biologie oder Chemie, damit sie Biologen oder Chemiker werden“, sagt er jüngst der Webseite recode.net. „Sondern damit sie unsere Welt verstehen.“ Code.org bietet knapp zwei Dutzend Tutorials für unterschiedlich schwierige Einstiege in die Welt des Programmierens – über die grafische Programmiersprache Blockly und mit Figuren aus der Lebenswelt der Kinder: Angry Birds, Star Wars, Minecraft.
Wie ist ein Tutorial aufgebaut? „Am Anfang hat man nur ein paar Sachen“, erzählt mir mein jüngerer Sohn (9). Mit „Sachen“ meint er: Handlungseinheiten, die er via Drag&Drop der Minecraft-Figur Steve zuordnen kann – „bewege Dich vorwärts“ zum Beispiel. Mit diesen Befehlen muss Steve Aufgaben schaffen – „erreiche das Schaf“. Im Laufe der 14 Aufgaben werden Befehle und Aufgaben komplexer. „Wenn Lava vor Dir ist, baue eine Steinbrücke drauf – bevor Du Dich weiter bewegst.“ Aufgabe 15 ist: Das Gelernte kreativ selbst einsetzen.
Was macht Spaß? „War cool, weil ich die erste Ebene des Programmierens lerne“, sagt mein Neunjähriger. Und dass ohne hässliche Code-Zeilen zu sehen, sondern Handlungseinheiten in grafischen Blöcken. „Habe alle 14 Aufgaben gemacht, weil ich stets schauen konnte, ob meine Idee auch klappt. Oder wenn nicht, wo ich es verändere. Hatte erst keine Lust. Dann war es cool.“
Was gelernt? Prinzip von Befehlen, Wenn-Dann-Logiken, Wiederholungen
Was fehlt Dir? „Eine andere Map bei Aufgabe 15. Vielleicht eine ohne Hindernisse zu Beginn. Oder hätte gerne meine eigene Map in Aufgabe 15 erstellt. Und eine eigene Startposition bestimmt.“
Was muss ich vorher können? Mit Maus und Tastatur umgehen können. Und lesen. Außer: Die Eltern sind dabei.